Bei einem Blick über die Landschaft des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel würde man im ersten Moment kaum vermuten, dass man sich in Europa befindet. Weite Graslandschaften und vollkommene Ebene, hie und da ein einzelner Baum – die Beschreibung könnte auch auf Afrika zutreffen. Hier, im östlichsten Teil Österreichs, treffen verschiedenste Einflüsse aufeinander: alpine, pannonische, asiatische, mediterrane und nordische. Mosaikartig liegen im Nationalpark großflächige Feuchtgebiete, Weideflächen, Wiesengebiete, Trockenrasen, Sandsteppen und Salzstandorte nebeneinander. Dieser bunte Mix aus Wasser- und Wiesenflächen bietet unzähligen Pflanzenarten Lebensraum. Am Rande der salzhaltigen Lacken finden sich nicht selten Salzmelde, Pannonische Salzaster, Queller und Co. Währenddessen bieten Steppensalbei, Purpurkönigskerzen und sogar mehrere Orchideenarten ein stetig wechselndes Farbenspiel auf den weitläufigen Rasenflächen.
Rund die Hälfte der Nationalparkfläche ist eine reine Naturzone. Hier wird kaum bis gar nicht vom Menschen in die Natur eingegriffen. Die andere Hälfte sind sogenannten Bewahrungszonen und Kulturlandschaft.