Erste jüdische Siedler gab es im Raum des heutigen Burgenlandes vereinzelt schon im 14. und 15. Jahrhundert, doch das jüdische Leben blühte hier erst nach dem Fußfassen der Familie Esterházy als Herrschaftsinhaber ab dem 17. Jahrhundert auf. Paul I. Fürst Esterházy, der wohl unter dem Einfluss der von Kaiser Leopold I. 1670/71 verfügten Ausweisung der Juden aus Wien und Niederösterreich seine Juden aus den Gemeinden Eisenstadt, Mattersdorf und Lackenbach 1671 ebenfalls ausgewiesen hatte, siedelte nach Wiederaufnahme einer judenfreundlichen Politik ab 1676 wieder Juden in seinen Herrschaften an. Ab 1739 bestanden bis zum Ende der Esterházy-Schutzherrschaft im Jahre 1848 die seither unter dem Namen „Sieben-Gemeinden” weithin bekannten fürstlichen Judengemeinden. In der Folge entwickelte sich in diesen Gemeinden ein reges wirtschaftliches und geistig-kulturelles Leben. Erstmals widmet sich nun eine Ausstellung im Moreausaal des Eisenstädter Schlosses dem jüdischen Leben unter der Fürstenfamilie Esterházy als Schutzherren. Und damit bislang kaum bekannten und wenig beforschten Aspekten jüdischer Geschichte in den einstigen Esterházy-Herrschaften auf damaligem westungarischem Gebiet. Gezeigt werden bisher zum Großteil unbekannte historische Dokumente und Publikationen, Pläne, Karten und Objekte, die facettenreiche Einblicke in die Lebensumstände und Lebensbedingungen der Schutzjüdinnen und –juden in ihren Gemeinden ermöglichen.
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