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Schattendorf

Schattendorf

Bis zum Jahr 1989 lag die Gemeinde Schattendorf direkt am Eisernen Vorhang, der nur einen Steinwurf von zahlreichen Häusern entfernt war, jedoch zwei Welten voneinander trennte. Die Bewohner:innen halfen über die Jahre hinweg immer wieder Flüchtlingen, die es – vielfach mit Verletzungen – geschafft hatten, die österreichisch-ungarische Grenze zu passieren. Besonders während des ungarischen Freiheitskampfes im Jahr 1956 setzten sich Tausende ungarische Staatsbürger:innen nach Österreich ab, viele davon auch bei Schattendorf. Im Gegensatz dazu war Schattendorf beim Fall des Eisernen Vorhangs 1989 eher stiller Zeuge und musste nur wenigen Flüchtenden Hilfe leisten.

Im Sommer 1989 kam es zu einer entscheidenden Wende: Beim Paneuropäischen Picknick (19. August 1989) öffnete Ungarn für einige Stunden seine Grenze zu Österreich, was zur Flucht von etwa 720 DDR-Bürger:innen führte. Dies war ein symbolträchtiges Ereignis, das den Weg für die spätere Öffnung der Grenzen und den Fall des Eisernen Vorhangs ebnete, der mit der Wiedervereinigung Deutschlands seinen Höhepunkt fand.

Seit dem Jahr 2006 gibt es eine direkte Verbindung zwischen Schattendorf und Ágfalva in Ungarn, die die enge Nachbarschaft und Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden symbolisiert. Diese Grenzöffnung hat nicht nur die geografische Trennung überwunden, sondern auch den kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen den Menschen auf beiden Seiten der Grenze gefördert.

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