Das Leben dreier Fürstinnen Esterházy wird im Rahmen dieser Führung authentisch im Schloss Esterházy vorgestellt. Vom Schreibkabinett bis zum Zimmer, wo auch Kaiserin Maria Ludovica zu nächtigen beliebte.
Schloss Esterházy war durch die Jahrhunderte nicht nur Repräsentationsobjekt, Bühne, Treffpunkt der noblen Gesellschaft bei rauschenden Festen oder Quartier jener illustren Gäste bei ihren Landpartien. Es war vor allem aber auch Teil der Lebenswelt der Esterházy Fürstinnen. Im Zentrum der Ausstellung „Das Appartement der Fürstin" stehen:
- Maria Josepha Hermenegilde (1768-1845), geb. Prinzessin von und zu Liechtenstein. Gattin von Fürst Nikolaus II. Esterházy.
- Maria Theresia (1794-1874), geb. Prinzessin von Thurn und Taxis. Gattin von Fürst Paul III. Anton Esterházy.
- Lady Sarah Frederica (1822-1853), geb. Child–Villiers, Tochter von George Child-Villiers Earl of Jersey. Gattin von Fürst Nikolaus III. Esterházy.
Appartementräume und historische Möbel
Die Räume im Westflügel des Eisenstädter Schlosses, die gemeinsam das Appartement der jeweiligen Fürstin bildeten, wurden für die Ausstellung 2012 auf ihre historische Gestaltung und Verwendung hin beforscht, befindet sowie generalsaniert. Unter den Räumen ist vor allem das ehemalige Schreibkabinett hervorzuheben, in dem vermutlich Kaiserin Maria Ludovika 1810 bei ihrem Besuch in Eisenstadt logierte und das mit seinen einzigartigen asiatischen Seidentapeten wieder hergestellt wurde. Historisches Mobiliar des 19. Jahrhunderts aus den Sammlungen der Esterházy Privatstiftung findet 2012 erstmals seine Aufstellung im Appartement und vervollständigt die Lebenswelt der Fürstengattinnen, deren Schicksal erstaunt und bewegt. Erstmals wird der Öffentlichkeit auch der Bereich des Zwischengeschosses unmittelbar über dem Fürstinnenappartement zugängig sein. Hier ist das Leben der Kammerjungfern und Diener Thema, die ihre Herrschaft umsorgten. Große Aufmerksamkeit erfährt 2012 der „Rote Salon“, das ehemalige „Sitz Zimmer Ihro Durchlaucht der Fürstin“, das ebenso Teil des Appartements war. Die kostbaren rotsilbernen Seidentapeten aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geben den Rahmen für Objekte zur Geschichte von Kaiserin Sisi und Kaiser Franz Joseph I., die auch ihre Anknüpfungspunkte mit jener der Fürsten Esterházy aufweist.